Nitrazepam 5mgNitrazepam 5mg

Nitrazepam 5mg

Arzneistoff:  Nitrazepam

 Actavis
€5.58 / Tablette

Nitrazepam (Handelsname z. B. Mogadan; Ersthersteller Hoffmann-La Roche) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Benzodiazepine, mit ausgeprägten hypnotischen und antikonvulsiven Eigenschaften und wird zur symptomatischen Behandlung von Schlafstörungen und in der Behandlung der juvenilen Epilepsie eingesetzt.

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Indikationen

Nitrazepam wird rasch und umfassend aus dem Verdauungstrakt in den systemischen Kreislauf aufgenommen. Durch die große hypnotische Potenz ist es deshalb zur symptomatischen Kurzzeitbehandlung von Insomnie (Schlafstörungen) von klinisch bedeutsamem Schweregrad, die zum Beispiel durch Überbeanspruchung, Angst, Sorge usw. entstehen, angezeigt. Bei organisch bedingten Schlafstörungen muss auch eine kausale Therapie der Grundkrankheit in Erwägung gezogen werden.

Aufgrund der mittellangen Plasmahalbwertszeit (t1/2 = 15–30 Stunden) können Hang-over-Effekte (Müdigkeitsphänomene am Tag, vor allem nach dem Aufstehen) und eine Kumulationsneigung nach wiederholter Gabe vorkommen.

Der durch Nitrazepam induzierte Schlaf unterscheidet sich vom normalen Schlaf. Während zwei Stadien des orthodoxen Schlafes verlängert sind, ist ein Stadium verkürzt.
Hingegen wird der REM-Schlaf nur wenig beeinflusst. Heute werden als Schlafmittel anstatt Benzodiazepinen häufig die sogenannten Z-Drugs (Zopiclon, Zolpidem und Zaleplon) verordnet.

Nitrazepam wird in der adjuvanten Behandlung der Blitz-Nick-Salaam-Anfälle eingesetzt. Auch bei Kindern, die an einem Lennox-Gastaut-Syndrom mit myoklonisch-astatischen Anfällen leiden, wird es verwendet. Die genannten Epilepsie-Syndrome stellen insgesamt ein therapeutisches Problem dar. Ein Therapieversuch sollte wie die Behandlung dieser Epilepsien überhaupt dem Spezialisten vorbehalten sein.

Was sollten Sie vor der Einnahme von NITRAZEPAM beachten?

NITRAZEPAM darf NICHT eingenommen werden

  • wenn Sie allergisch gegen Nitrazepam, andere Benzodiazepine oder einen der in Abschnitt genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
  • bei krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis),
  • bei bestehender oder vorausgegangener Abhängigkeit von Arzneimitteln, Alkohol oder Drogen,
  • bei schweren Störungen der Atemfunktion,
  • bei schlafbegleitendem Aussetzen der Atemfunktion (Schlafapnoe­ Syndrom),
  • bei schweren Leberschäden,
  • bei Störungen der Muskel­ und Bewegungskoordination (spinalen und zerebellaren Ataxien),
  • bei akuten Vergiftungen mit Alkohol, Schlafmitteln, Schmerzmitteln oder Psychopharmaka (Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium)

Anwendung von NITRAZEPAM zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beab­sichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.
Die folgenden Arzneimittel können die Wirkung von NITRAZEPAM beein­flussen oder in ihrer Wirkung beeinflusst werden:

  • Schlaf­, Beruhigungs­ und Narkosemittel,
  • Schmerzmittel,
  • angstlösende Mittel (Anxiolytika),
  • Mittel zur Behandlung von Anfallsleiden (Antiepileptika),
  • Arzneimittel gegen Allergien (Antihistaminika),
  • Arzneimittel zur Beeinflussung der seelischen und geistigen Befindlichkeit (Neuroleptika, Antidepressiva),
  • Muskelerschlaffende Mittel (Muskelrelaxanzien). Bei gleichzeitiger Gabe von Muskelrelaxanzien kann die muskelrelaxierende Wirkung verstärkt werden – insbesondere bei älteren Patienten und bei höherer Dosierung (Sturzgefahr!).

Die gleichzeitige Anwendung von NITRAZEPAM und Opioiden (starke Schmerzmittel, Arzneimittel zur Substitutionstherapie und einige Husten­mittel) erhöht das Risiko von Schläfrigkeit, Atembeschwerden (Atem­depression), Koma und kann lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund sollte die gleichzeitige Anwendung nur in Betracht gezogen werden, wenn es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten gibt.Wenn Ihr Arzt jedoch NITRAZEPAM zusammen mit Opioiden verschreibt, sollten die Dosis und die Dauer der begleitenden Behandlung von Ihrem Arzt begrenzt werden.Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle opioidhaltigen Arzneimittel, die Sie einnehmen, und halten Sie sich genau an die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes.

Es könnte hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die oben genannten Anzeichen und Symptome zu achten. Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn solche Symptome bei Ihnen auf­treten. Bei der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, die bestimmte Leber­enzyme hemmen, kann die Wirkung von NITRAZEPAM verstärkt werden. Hierzu zählen:

  • Mittel zur Behandlung von Magenschleimhautentzündungen und Magen­geschwüren wie Cimetidin und Omeprazol,
  • Antibiotika vom Makrolid­Typ wie Erythromycin,
  • Mittel zur Verhütung einer Schwangerschaft („Pille“).

Einnahme von NITRAZEPAM zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol

Während der Behandlung mit NITRAZEPAM sollten Sie auf Alkohol ver­zichten, da durch Alkohol die Wirkung von NITRAZEPAM in nicht vorher­sehbarer Weise verändert und verstärkt werden kann. Auch die Fahrtüchtig­keit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, wird dadurch weiter beeinträchtigt.

Wie ist NITRAZEPAM einzunehmen?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die empfohlene Dosis beträgt
Die Behandlung sollte mit der niedrigsten empfohlenen Dosis begonnen werden. Die maximale Dosis sollte nicht überschritten werden.

HINWEIS

Für die Gabe niedriger Einzeldosen stehen auch Tabletten mit 5 mg Wirkstoff (NITRAZEPAM) zur Verfügung.

ZUR KURZZEITIGEN BEHANDLUNG BEI SCHLAFSTÖRUNGEN

  • Erwachsene erhalten in der Regel 2,5 –   5 mg Nitrazepam/Tag (bei 5 mg entsprechend ½ Tablette NITRAZEPAM AL 10).
  • Als Höchstdosis kann die Gabe bis auf 1 Tablette NITRAZEPAM AL 10 (entsprechend 10 mg Nitrazepam/Tag) gesteigert werden.
  • Ältere Patienten erhalten 2,5 mg Nitrazepam/Tag, als Höchstdosis ½ Tablette  NITRAZEPAM AL 10 (entsprechend 5 mg Nitrazepam/Tag).

ZUR BEHANDLUNG BESTIMMTER FORMEN DER EPILEPSIE (BNS­KRÄMPFE) IM SÄUGLINGS­ UND KLEINKINDALTER

Säuglinge und Kleinkinder erhalten zur Behandlung von bestimmten Formen der Epilepsie 2,5 – 5 mg Nitrazepam/Tag (5 mg entsprechend ½ Tablette NITRAZEPAM AL 10 pro Tag).

Welche Nebenwirkungen kann Nitrazepam haben?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

GELEGENTLICH (KANN BIS ZU 1 VON 100 BEHANDELTEN BETREFFEN):

  • Zittern (Tremor),
  • Störungen des Magen­Darm­Trakts,
  • Hautreaktionen,
  • Änderungen des sexuellen Bedürfnisses.

SELTEN (KANN BIS ZU 1 VON 1.000 BEHANDELTEN BETREFFEN):

  • Muskelkrämpfe,
  • niedriger Blutdruck,
  • Verschlechterung der Atemtätigkeit (insbesondere während der Nacht),
  • Übelkeit,
  • Gelbsucht,
  • Stevens ­Johnson­ Syndrom (schwerwiegende allergische Hautreaktion, HÄUFIG einhergehend mit Blasenbildung, Ausschlag und Fieber),
  • Harnverhalt.

SEHR SELTEN (KANN BIS ZU 1 VON 10.000 BEHANDELTEN BETREFFEN):

Überempfindlichkeitsreaktionen (wie z. B. anaphylaktischer Schock [ Anaphylaxie] und plötzliche Schwellung des Gesichts, der Lippen, des Rachens, Halses oder der Zunge [Angioödeme]).

  • NICHT BEKANNT (HÄUFIGKEIT AUF GRUNDLAGE DER VERFÜGBAREN DATEN NICHT ABSCHÄTZBAR):
  • Sprechstörungen (Dysarthrie),
  • Doppeltsehen,
  • Sturzgefahr (insbesondere bei älteren Patienten oder wenn Nitrazepam nicht nach Vorschrift eingenommen wurde).

In Abhängigkeit von der persönlichen Empfindlichkeit des Patienten und der eingenommenen Dosis können insbesondere zu Beginn der Therapie folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Benommenheit, verringerte Aufmerksamkeit, Müdigkeit,
  • gedämpfte Emotionen, Verwirrtheit,
  • Kopfschmerzen,
  • Schwindelgefühl, Sehstörungen,
  • Nachwirkungen am folgenden Tage (z. B. Schläfrigkeit, herabgesetzte Reaktionsfähigkeit),
  • Muskelschwäche,
  • Störungen der Bewegungsabläufe (Ataxie) und Bewegungsunsicherheit.In der Regel verringern sich diese Symptome bei wiederholter Anwendung

Wann darf Nitrazepam nicht verwendet werden?

Nitrazepam darf wie alle Benzodiazepine nicht angewendet werden bei:

  • einer Überempfindlichkeit gegen Benzodiazepine
  • Myasthenia gravis
  • einer Abhängigkeit von Medikamenten, Drogen und Alkohol
  • Atemfunktionsstörungen
  • zeitweiliger Atemstillstand im Schlaf (Schlafapnoe-Syndrom)
  • schwerer Leberinsuffizienz
  • Bewegungsablaufstörungen, die vom erkrankten Rückenmark oder Gehirn verursacht werden
  • akuter Vergiftung mit Alkohol, Schlafmitteln oder Schmerzmitteln, Neuroleptika, Antidepressiva und Lithium.

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei

Alkohol- und/oder Drogenmissbrauch in der Vorgeschichte
eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion (eventuell ist eine Dosisverminderung nötig).

Nitrazepam sollte, wie alle Benzodiazepine, nicht zur Grundbehandlung von Psychosen eingesetzt werden. Auch zur Einzelbehandlung von Depressionen oder Angstzuständen, die von Depressionen begleitet sind, ist Nitrazepam nicht geeignet. Unter Umständen können die depressiven Beschwerden verstärkt und so das Risiko eines Selbstmordes erhöht werden.

Welche Wechselwirkungen zeigt Nitrazepam?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Nitrazepam gehört zu der Gruppe der Benzodiazepine. Daraus ergeben sich folgende allgemeine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen:

  • Medikamente, die das Gehirn beeinflussen, wie zum Beispiel Psychopharmaka, Schlaf- und Beruhigungsmittel, opioide Schmerzmittel und Narkosemittel oder auch H1-Antihistaminika und Alkohol, werden in der Wirkung verstärkt und verstärken auch die Wirkung der Benzodiazepine.
  • Die Wirkung von Muskelrelaxanzien wird verstärkt.
  • Die aufheiternde Wirkung von opioiden Schmerzmitteln und damit die Gefahr einer Abhängigkeit von ihnen wird verstärkt.
  • Cimetidin, Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol, hormonelle Verhütungsmittel und einige Antibiotika verstärken und verlängern die Wirkung von Nitrazepam, weil sie seinen Abbau in der Leber verzögern.

Besonders die gleichzeitige Anwendung von opioiden Schmerzmitteln kann zu Betäubung, Unterdrückung der Atemfunktion, Koma und Tod führen. Erachtet der Arzt eine gleichzeitige Verschreibung in Ausnahmefällen für notwendig, wird er die niedrigste wirksame Dosis wählen und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich halten.

 

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